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Rückblick: Herbstversammlung 2021

27. Apr 2022
Autor: Toni Zaugg & Peter Eggimann

Damaris Buchenhorner – « Ein Traditionsunternehmen erfindet sich neu »

«Wir sind anders, als alle andern.» Ein Satz aus der PR-Branche, den die meisten aufnehmen, inflationär verbreiten und dann trotzdem in der Verwechselbarkeit mitschwimmen. Nicht so die Mineralquelle Eptingen AG, im Volksmund einfach Eptinger genannt. Dort haben die Verantwortlichen des Mineralwasserherstellers mit gut 120-jähriger Tradition innert zwei Jahren ihrer Visitenkarte einen neuen Auftritt verliehen. Damaris Buchenhorner, Verwaltungsratspräsidentin und zuständig für’s Marketing war bei unserer Herbstversammlung zu Gast. 

Unter der Prämisse «Ein Traditionsunternehmen erfindet sich neu» klärte die Referentin auf, wie eine solche Neuerfindung umgesetzt werden kann, ohne an Identifikations- und Wiedererkennungskraft einzubüssen. «Nehmen Sie alle mit auf den Weg!» Einer der Ratschläge an die rund 95 Teilnehmenden der Versammlung im Stadttheater Olten. Will im Fall von Eptinger heissen: auch die 65 köpfige Belegschaft. Das gehe bei einem in vierter Generation geführten Familienunternehmen natürlich etwas einfacher, so die Referentin. Denn Teil der gelebten Firmenkultur von Eptinger ist auch die Wertschätzung der Mitarbeitenden. Wertschätzung, ein nicht zu unterschätzender Faktor. Ebenfalls Attribute des traditionellen Familienbetriebs: Er agiert per se nachhaltiger, handelt weniger kurzfristig, steckt Zeithorizonte weit weniger eng, plant langfristig. 

 

Eine Glasflasche stösst auf Echo

Doch worin steckt denn die Neuheit bei Eptinger? Kundinnen und Kunden dürfte das neue Glasflaschendesign aufgefallen sein, ebenso die markante Änderung des Schriftzuges. Die Änderungen brachten Umsatzsteigerungen von bis zu 20 Prozent. Allerdings gefiel der Kundschaft das Design so gut, dass der Rücklauf der Pfandflasche um 10 bis 15 Prozent einbrach. «Vielleicht brauchte man die Flasche als Vase», mutmasste Damaris Buchenhorner. 

Dass der Mineralwassermarkt ein stark umkämpfter sei, daraus machte Damaris Buchenhorner kein Geheimnis. «50 Prozent des konsumierten Mineralwassers hierzulande kommt aus dem Ausland.» So Buchenhorner.